Ortskerne

Augen zu und durch

Machen wir uns nichts vor: Unsere drei Ortskerne gehören nicht unbedingt zu den gemütlichsten Plätzen der Stadt Rösrath.
Der Sülztalplatz in Rösrath City ist Drehscheibe und Nadelöhr zugleich, Forsbach wird dominiert durch die Bensberger Straße und das idyllisch gelegene Hoffnungsthal ist über weite Strecken eher ein Parkplatz.
Und wenn nicht gerade Sonntag ist, gibt es auch für Radfahrende angenehmere Routen als die drei Ortsdurchfahrten.

Das ist natürlich einigermaßen schade, denn auf diese Weise gibt es in den Ortszentren nur wenige einladende Plätze und auch der Einkaufsbummel würde in angenehmerer Atmosphäre sicher eher stattfinden.

Wie könnten die Ortskerne ansprechender gestaltet werden?

Das ist zugebener Maßen eine ziemlich schwierige und topographisch kaum zu lösende Frage. Rösrath wird immer das Nadelöhr bleiben, das es die ganzen Jahre schon war und auch die Bensberger Straße in Forsbach wird auf Dauer als Durchgangsstraße kaum zu ersetzen sein.
Außerdem ist abzusehen, dass Rösrath in den nächsten Jahren weiter wächst, der Verkehr wird also nur noch zunehmen. Vor diesem Hintergrund ist eine Verkehrswende auch hier bei uns nicht nur wünschenswert, sondern fast unumgänglich. Wir werden sonst schon sehr bald am motorisierten Individualverkehr ersticken.

Insofern wird es kaum ausbleiben, dass von städtischer Seite das Fahrradfahren deutlich attraktiver und Autofahren gleichzeitig weniger attraktiv gemacht wird.
Wenn das Bewusstsein wächst, dass das Fahrrad/ E-Bike im innerstädtischen Verkehr das schnellste Verkehrsmittel ist, werden die Rösrather*innen von ganz alleine umsteigen.

Tempo 30 in allen verdichteten Ortslagen

Gerade weil Rösrath und Hoffnungsthal immer weiter zusammenwachsen ist nicht ersichtlich, warum auf der Sülztalstraße noch durchgehend Tempo 50 herrscht. Mindestens die Ortskerne, aber eigentlich auch die Strecke zwischen Sommerberg und Ortseingang Hoffnungsthal sollte auf Tempo 30 gedrosselt werden.

Rösrath City

  • Wie an vielen anderen Stellen sind die “Schutzstreifen” für Radfahrende ganz gut gemeint, hören aber an den entscheidenden (den engsten) Stellen einfach auf. Hier wäre dafür zu sorgen, dass die Streifen nicht nur durchgehend, sondern auch farbig markiert werden.
  • Die Kreuzung am Sülztalplatz weist wohl eine Aufstellfläche für Radfahrende auf, aber auch diese sollte farblich markiert werden.
  • Von Hoffnungsthal kommend sollte die Einfahrt in den Rösrather Kern besser, also sichtbarer und unmissverständlicher, gestaltet werden. Insbesondere die Strecke zwischen Kirche und Kreissparkasse ist aktuell eher noch eine Angstzone – selbst für sonst Unerschrockene.

Forsbach

  • Die Bensberger Straße durch Forsbach sollte man auf dem Fahrrad am besten großräumig umfahren. Gerade auf dem langen Stück zwischen Feuerwache und Sommerberg wird gerne und kräftig gebrettert – kein Wohlfühlort auf zwei Rädern.
  • Die Passage zwischen Holzmarkt und der Kreuzung mit der Königsforster/ Hoffnungsthaler Straße bietet südwärts gleich überhaupt keinen Radweg, nicht mal auf dem Gehweg. Es ist auch nicht zu verstehen, warum in dieser Fahrtrichtung nicht wenigstens ein Schutzstreifen markiert ist.
  • Wenigstens rund um den Kern von Forsbach rund um den Halfenhof sollte Tempo 30 gelten. Aktuell ist in diesem Bereich auch der Schutzstreifen für Radfahrende ausgesetzt.

Hoffnungsthal

  • In Hoffnungsthal lässt sich gut parken. Ob es hinter dem Rathaus ist, in der Rotdornallee, am Schwimmbad, auf dem Veurne-Platz, oder entlang der Hauptstraße, halb auf der Fahrbahn, halb auf dem Gehweg.
  • Wenn man mit dem Fahrrad durch den Ort fährt und nicht von einer versehentlich schnell geöffneten Tür aus dem Sattel gerissen werden möchte, dann bewegt man sich eigentlich schon auf dem Mittelstreifen.
  • Wenn man Hoffnungsthal über die Sülzbrücke auf dem Fahrrad verlässt, wird man spätestens beim Gasthaus zur Brücke (Fachwerk) ungeduldig überholt und auf den Gehweg verwiesen.
  • Insofern kann auch im Ortskern von Hopevalley die Lösung nur Tempo 30 heißen. Und warum bei so vielen großen Parkplätzen im Ort die Parkplätze auf der Hauptstraße noch vonnöten sind, bleibt ein Rätsel.

Von allen drei Ortskernen böte sich insbesondere Hoffnungsthal für eine konsequente Verkehrsberuhigung an und könnte davon sehr profitieren.